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Ein foto­gra­fi­sches Langzeitprojekt

Kraftwerk Datteln 4 und Windkraftanlage. Aufbau mir Kran Franzbracht aus Recklinghausen.

Das Ruhrgebiet im Spiegel der Zeit | Landschaft, Industrie und Gesellschaft im Wandel

Was wird in einem kom­ple­xen und glo­bal ver­strick­ten Ruhr­ge­biet bestehen? Jeder Ver­such einer Zukunfts­pro­gno­se erscheint in Anbe­tracht der mul­ti­plen Ein­fluss­fak­to­ren unmöglich.

Zuneh­men­de Auto­ma­ti­sie­rung am Arbeits­platz, Digi­ta­li­sie­rung, die Ent­wick­lung künst­li­cher Intel­li­genz ver­än­dern das Bewusst­sein für Arbeit und ihren rela­ti­ven gesell­schaft­li­chen Stel­len­wert. Kür­zun­gen der Wochen­ar­beits­zeit haben den öffent­li­chen Dis­kurs erreicht, wäh­rend die Bevöl­ke­rung die viel­sei­ti­gen Mög­lich­kei­ten der Frei­zeit aus­lo­tet – eine Gesell­schaft im Wan­del. Was einst mit Schweiß und Fleiß erbaut wur­de, ver­än­dert sich oder fin­det ein Ende. För­der­tür­me wer­den zurück­ge­baut, Schäch­te ver­füllt, gigan­ti­sche Kühl­tür­me fal­len inner­halb weni­ger Sekun­den, Koh­le­kraft­wer­ke wer­den umge­rüs­tet. Das Ruhr­ge­biet ver­än­dert in rasan­ter Geschwin­dig­keit sein Gesicht und bleibt somit sei­ner tur­bu­len­ten und leb­haf­ten Geschich­te treu.

The­ma der Arbeit ist die Ver­än­de­rung als per­ma­nen­ter Zustand einer sich dau­er­haft wan­deln­den Gesell­schaft. Im Mit­tel­punkt steht ein Bild­kon­strukt, das auf den Begriff der Ver­gäng­lich­keit auf­baut, in dem vier Aspek­te der Trans­for­ma­ti­on inein­an­der grei­fen: Der Erhalt, der Umbau, der Abbau und der Auf­bau. Das Ruhr­ge­biet im Spie­gel der Zeit ist ein Pro­jekt, das sich den struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen einer Indus­trie­re­gi­on wid­met. In Anbe­tracht kom­men Land­schaf­ten, indus­tri­el­le Land­mar­ken als auch gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aspek­te. Die statt­fin­den­den Ent­wick­lungs­pro­zes­se wer­den anhand der Foto­gra­fie zum Vor­schein gebracht. Das The­ma wird durch eine kla­re Bild­spra­che und sti­lis­ti­sche Strin­genz gebündelt.

Das Ziel ist es, die im Ruhr­ge­biet statt­fin­den­den Ent­wick­lun­gen anhand der Foto­gra­fie sicht­bar zu machen und zu bewah­ren. Inner­halb von drei Jah­ren wird eine umfang­rei­che foto­gra­fi­sche Publi­ka­ti­on kon­stru­iert. Das Werk darf als Memo­ri­al an eine sich rasant ver­än­dern­de Regi­on begrif­fen wer­den. Beab­sich­tigt sind Auf­nah­men in foto­chro­no­gra­fi­schen Seg­men­ten, Lang­zeit­be­ob­ach­tun­gen sowie die Auf­ar­bei­tung und Anknüp­fung an bereits ent­stan­de­ne Sze­nen aus den Berei­chen Gesell­schaft, Kul­tur und Reli­gi­on, in wel­chen der Foto­graf refle­xiv die Ent­wick­lun­gen des letz­ten Jahr­zehnts fest­hält. Um die Arbeits­be­din­gun­gen des Lang­zeit­pro­jek­tes zu begüns­ti­gen wer­den Unter­stüt­zer des Pro­jek­tes gesucht.

Als Medi­um ist eine all­ge­mein frei­zu­gäng­li­che und kos­ten­lo­se Online­prä­sen­ta­ti­on vor­ge­se­hen, die sowohl als Plat­form für die künst­le­ri­sche Foto­gra­fie als auch als Gedächt­nis einer Zeit im Umbruch dient. Das Pro­jekt wird mit einem Emp­fang und einer Aus­stel­lung aus­ge­wähl­ter Expo­na­te been­det. Die Arbeit wird Vor­aus­sicht­lich im Jahr 2026/27 been­det und die Ergeb­nis­se im vol­len Umfang im einem durch den Künst­ler selbst gestal­te­tem Bild­ka­ta­log verewigt.